Der Inhalt verlangt die Form
Aufgelassene Industriehallen einer neuen Nutzung zuführen, Brachflächen neu mit Leben füllen, Quartierbewohner zusammenführen – Projekte der Stadtentwicklung, für die die Bonner Montag Stiftung Urbane Räume Kapital und personelle Unterstützung bereitstellt. Damit soll jeweils ein Ort geschaffen werden, an dem eine stetige Gemeinwohlarbeit möglich wird, die sich nach absehbarer Zeit selbst finanziell und organisatorisch trägt.
Für ihre ersten fünf Projekte – die KoFabrik in Bochum, BOB CAMPUS in Wuppertal, die Nachbarschaft Samtweberei in Krefeld, den Bürgerpark Freifeld in Halle a. d. Saale und das Honswerk in Remscheid – hat die Stiftung jetzt einen ausführlichen Werkbericht vorgelegt, der den Werdegang jeder einzelnen Maßnahme darstellt, die rechtlichen und planerischen Rahmenbedingungen erläutert, aber auch Probleme und Fehlschläge nicht verschweigt. Auf gut 100 Seiten wird hier Mut gemacht, Lust geweckt, neue Wege zu gehen, und vor allem der Beweis angetreten, dass entgegen aller Verwertungslogik gemeinnützige und gemeinwohlorientierte, mit den Betroffenen gemeinsam erarbeitete Konzepte tragfähig sind.
Es ist nur konsequent, dass ein solcher Bericht auch durch sein äußeres Erscheinungsbild den Inhalt unterstützen soll. Zunächst war dem Auftraggeber wichtig, dass das Produkt den Blauen Engel tragen musste. Auf dieser Grundlage fand in enger Abstimmung mit der vom Kunden beauftragten Agentur SocialSocial (Berlin) die Auswahl der möglichen Materialien statt. Der Inhalt ist auf einem FSC-zertifizierten Recycling-Papier gedruckt, eingebunden ist das Werk mit Fadenheftung zwischen zwei bedruckte, 3 mm starke Graupappen. So bietet sich eine dem Charakter des Berichts angepasste Haptik. Als besonderen Gag hat der Künstler Marko Leckzut direkt beim Buchbinder die fertigen Exemplare von Hand mit der Spraydose nummeriert.
Der Werkbericht ist online abrufbar unter: www.montag-stiftungen.de